Nach dem Super Tuesday läuft es erneut auf Biden gegen Trump hinaus

Mrz 06, 2024 at 16:09 306

Der Super Tuesday hat bei den Republikanern die Vorentscheidung gebracht: Nikki Haley hat soeben vor laufenden Kameras offiziell verkündet, dass sie aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft auscheidet. Allerdings zitierte sie auch Margaret Thatcher mit den Worten: Never Just Follow the Crowd. Make Up Your Own Mind. Donald Trump müsse die Stimmen ihrer Supporter zuerst verdienen. Sie ging also nicht so weit, Trump zu unterstützen.

Im Moment läuft die US-Präsidentschaftwahl erneut auf ein Duell Joe Biden (*1942) gegen Donald Trump (*1946) hinaus. Allerdings wirkt insbesondere Joe Biden gesundheitlich angeschlagen. Schafft er es bis zur Wahl im November? Verschwindet der mehrfach angeklagte Trump demnächst hinter schwedischen Gardinen? Er könnte allerdings auch vom Gefängnis aus ins Weisse Haus einziehen.

In einer Umfrage von New York Times/Siena College von Ende Februar sagten 73% der Befragten, Joe Biden sei zu alt für das Präsidentenamt, 42% äusserten sich so bezüglich Donald Trump.

Alle Umfragen belegen die Aussage von Nikki Haley, dass die klare Mehrheit der Amerikaner keine Neuauflage der Präsidentschaftswahl 2020 wollen: Biden gegen Trump. Die Republikaner erhielten mit Donald Trumps früherer UNO-Botschafterin Nikki Haley eine Alternative präsentiert. Doch die klare Mehrheit der Wähler in den republikanischen Vorwahlen entschied sich für Trump und den Bullshit von Make America Great Again (MAGA), für eine populistische Ideologie, die schon während der ersten Präsidentschaft von Donald Trump weitgehend Schiffbruch erlitt. Auf der Strecke blieb eine durchaus wählbare Konservative: Nikki Haley. Doch die Wählbarkeit für alle Amerikaner ist in Vorwahlen unbedeutend. Es geht um ideologische „Reinheit“. Donald Trump hat die Republikaner nach wie vor in der Hand, obwohl er der ultimative RINO ist: Republican In Name Only. Er steht für Isolationismus, Protektionismus, Fremdenfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit, Schuldenwirtschaft, Personenkult.

Zur Zeit behält in landesweiten Umfragen Trump mit 48% über Biden mit 43% die Oberhand. Doch gewählt wird in den Gliedstaaten. Ausser in Nebraska und Maine gilt das Prinzip the winner takes all, also in 48 Bundesstaaten sowie dem District of Columbia. Der erstplatzierte Kandidat erhält alle dortigen Elektorenstimmen, auch wenn er nur mit einer Stimme Vorsprung siegt.

In den sogenannten Swing States, in denen mal die Demokraten, mal die Republikaner gewinnen, liegt Donald Trump in sechs von sieben Staaten vorne. Im Moment zählen Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin zu den Swing States.

Die Wahl ist noch lange nicht gelaufen. Nicht zuletzt, weil es noch weitere Bewerber im Rennen gibt. Eine landesweite Umfrage der Quinnipiac University von Ende Januar 2024 sah den früheren Umweltaktivisten, Anwalt, Impfgegner und Verschwörungstheoretiker Robert F. Kennedy Jr. (*1954) in einem Feld von fünf Kandidaten bei enorm hohen 21%. Dies verdankte er weitgehend dem Umstand, dass er das Kind des 1968 im Wahlkampf um die Präsidentschaft ermordeten Robert F. Kennedy ist, dessen Bruder John F. Kennedy seinerseits als amtierender Präsident 1963 ermordet wurde.

Daneben sind noch weitere Kandidaten im Rennen um die US-Präsidentschaft 2024: Der unabhängige, afroamerikanische, linksintellektuelle Professor, Philosoph und Theologe Cornel West (*1953), der laut dem erwähnten Quinnipiac Universit Poll bei 3% lag, sowie die linksinstellektuelle Grüne Jill Stein (*1950), die auf 2% Wählerzustimmung kam. Bei jener Umfrage kam Joe Biden auf 36%, Nikki Haley auf 29%. Nun heisst der Kandidat der Republikaner allerdings Donald Trump, und die Zahlen können sich aus vielen anderen Gründen ebenfalls noch ändern.

Der langen Rede kurzer Sinn: Wer heute schon zu wissen glaubt, wer im November ins Weisse Haus einzieht, der überschätzt sich. Voraussagen sind schwierig, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen.

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Ein Foto sagt mehr als 1000 Worte: Donald Trump vs. Lady Liberty. Das Foto aus dem 2017 zeigt einen von Jacques Tilly gestalteten Karnevalswagen. Photo copyright © Grossplastiken.de Jacques Tilly.

Artikel vom 6. März 2024. Hinzugefügt um 16:09 deutscher Zeit.