Die Biografie des jungen Claudio Abbado (1933-2014)
Am 20. Januar 2014 verstarb Claudio Abbado, der bedeutendste Dirigent unserer Zeit. Sein letztes Konzert dirigierte er am Lucerne Festival am 26. August 2013. In dieser Stadt hörte ich ihn auch zum ersten Mal im Frühjahr 1990 bei einem Galakonzert mit den Berliner Philharmonikern, allerdings noch im alten Konzertsaal. Es war der eindrücklichste, präziseste Orchesterton, den ich bis dahin je gehört hatte. Damals steckte in den Berlinern noch viel Herbert von Karajan, zu dessen Nachfolger Claudio Abbado erst im Oktober 1989 gewählt worden war.
Der Ochesterton von Luzern im Frühjahr 1990 war noch geprägt von Abbados Vorgänger, dem unvergessenen Herbert von Karajan. Vom Dirigierstil und vom Charakter her könnten diese zwei Dirigenten jedoch nicht unterschiedlicher sein. Karajan war ein unnahbarer, absoluter Herrscher, während dem Abbado mit seinen Musikern per Du war und auf demokratische Zusammenarbeit setzte, wobei er sehr wohl wusste, wie er sich bei seinen Partnern vom Orchester durchsetzen konnte. „Man könnte doch“ und „Es wäre schön“, waren laut Weggefährten zwei seiner Standardformulierungen. Wo Karajan auf das Diktat des Dirigenten vertraute, setzte Abbado auf Diplomatie. Beide erhielten fast immer von ihren Orchestern, was sie wollten.
Der junge Claudio Abbado
Claudio Abbado wurde am 26. Juni 1933 als drittes von vier Kindern in Mailand geboren. Vater Michelangelo war Geiger und Dozent für Violine am Mailänder Konservatorium Giuseppe Verdi. Als erster Geiger des Abbado-Malipiero-Streichquartetts unternahm der Vater auch schon mal Konzertreisen ins Ausland. Claudios Mutter Maria Carmela war Klavierlehrerin und Kinderbuchautorin.
Claudios Grossvater war der Papyrologe Guglielmo Savagnone, der ständig neue Sprachen lernte und alte Handschriften transkribierte. Der Vater wie der Grossvater waren keine politischen Menschen, doch standen sie dem Faschismus und seinen Rassengesetzen distanziert gegenüber. Claudios Patenonkel, der bedeutende Geiger Enrico Polo, ein enger Freund Toscaninis und Lehrer des Vaters, musste wegen Mussolinis Rassengesetzen seinen Lehrstuhl räumen (Christian Försch). Toscanini lebte wegen Mussolini in den USA. Eine angebliche Cousine lebt zudem bei den Abbados, wobei die Kinder schon wissen, dass es sich um die Tochter des ehemaligen Kompositionslehrers Orefice handelt, der auf Grund der Rassengesetze in die Schweiz fliehen musste, das kranke Mädchen aber nicht mitnehmen konnte. Zufällig sieht Claudio in Mailands Strassen eine standrechtliche Exekution, so Försch. Diese frühen Erfahrungen wohl liessen den jungen Claudio, der laut Försch ein Einzelgänger war, später zu einem Linken werden, wobei die Nähe zum engagierten Kommunisten und Komponisten Luigi Nono wohl ebenso prägend war (Amazon Deutschland).
Im Krieg wird übrigens das Mailänder Haus der Abbados von einer alliierten Bombe seitlich aufgerissen. Die Familie richtet sich daraufhin in den verbliebenen vier Zimmern ein, so Försch.
Seine ersten Klavierstunden nahm Claudio Abbado bei seiner Mutter. Als der Junge an die scuola media kam, hatte er schon drei Jahre mit seiner Mutter geübt. Bevor er aufs Konservatorium durfte, erhielt er noch Privatunterricht beim angesehenen Klavierdozenten Vincenzo Calace, einem Kollegen von Claudios Vater. Auf dem Konservatorium werden die Schüler auf Solistenkarrieren vorbereitet, mit Drill in Harmonielehre und Komposition auf ihrem jeweiligen Instrument. Vater Michelangelo möchte keine Fachidioten heranziehen. Der Musikhistoriker aus einer intellektuellen Familie legt Wert auf die Neugier seiner Kinder, die sie zu immer grösserer Reifer führen soll, so Försch.
Nach dem Krieg verliess Vater Michaelangelo Abbado sein Trio mit Vidusso und Crepax und konzentrierte sich ganz auf sein kleines Streichorchester. Der Sohn Marcello war inzwischen zu einem Klaviervirtuosen gereift, legte bereits eine Komposition vor und gab am 27. Juli 1945 als Solist ein Konzert mit dem Orchester der Mailänder Scala, und dies im Beisein vor Arturo Toscanini. Das Konzert wurde ein Erfolg. Der kleine Claudio soll stolz, aber auch neidisch gewesen sein und beschlossen haben, noch fleissiger als früher zu üben. Der junge Dirgent Guido Cantelli dürfte ihn beeindruckt haben.
Claudio Abbado ging nach dem Krieg zuerst auf das humanistische Ginnasio Berchet, danach aufs Liceo Scientifico Leonardo. Ab 1949 besuchte er das Konservatorium Giuseppe Verdi und bekam Privatunterricht, um später sein Abitur als Externer ablegen zu können. Nebenbei arbeitete er als Organist in der Kriche, wo er oft improvisiert haben soll, bis ihn der Küster zur Ordnung gerufen habe, so Försch.
Claudio Abbado ging in die Klasse von Vincenzo Calace, der auch die Pianisten Bruno Canino und Antonio Ballista ausbildete. Claudio belegte zuerst die Fächer Klavier und Komposition, später kam noch Orchesterleitung hinzu. Die Klassen am Mailänder Konservatorium Giuseppe Verdi, Italiens bestem, sind klein. Die Selektion hart. Claudio komponierte einige Werke, von denen er nicht überzeugt gewesen sein soll, weshalb er das Komponieren später ohne Bedauern aufgegeben haben soll. Ohnehin soll er schon mit 7 in sein Tagebuch notiert haben, dass er Dirigent werden wolle. Unterricht in Orchesterleitung erhielt er am Konservatorium bei Antonino Votto, einem Schüler Toscaninis und selber ein anerkannter Dirigent, der auch Guido Cantelli und Riccardo Muti ausbildete. Abbado soll zu Beginn den Musikern wenig Raum zur Entfaltung gegeben haben und verkrampft gewesen sein. Was für ein Unterschied zu dem uns heute bekannten Meisterdirigenten!
Claudio Abbado interessierte sich am Konservatorium zudem für Literatur und besuchte zusammen mit nur einem Mitschüler die fakultative Klasse von Salvatore Quasimodo, laut Försch ein Lyriker und Kulturmensch. Claudio soll sich für Cesare Pavese begeistert haben, der ihn zur Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit anregte. Pavese war ein Linker, gleichzeitig aber auch ein Fürsprecher der amerikanischen Literatur, so Försch. Hemingway, Faulkner, aber auch die Franzosen Balzac, Flaubert und Maupassant und die Russen Dostojewski, Gogol und Tolstoi gehörten zu seiner Lektüre.
Claudio Abbado war kein Wunderkind, sondern musste sich laut Försch seine Erfolge mit harter Arbeit und zähem Willen erkämpfen. Die Lehrer erkannten nun laut Försch, dass „der kleine Abbado“ tiefgründiger als sein Bruder Marcello und vielleicht doch für die Leitung eines grossen Orchesters geeignet ist.
Nach drei Jahren am Konservatorium trat Claudio Abbado bereits als Solist auf. Mit dem Orchestra d’archi di Milano, das sein Vater gegründet hatte, gab er für Toscanini ein Privatkonzert mit Bachs Klavierkonzert in D-Moll. Hin und wieder leitete Claudio das Orchester seines Vaters. Bei seinem Austritt aus dem Konservatorium war ihm bereits klar, dass es für eine Solokarriere als Pianist nicht reichen würde, trotz einem Diplom im Fach Klavier 1953 und einem in Komposition von 1955; eines für Orchesterleitung war damals noch nicht vorgesehen. Von Antonino Votto erhielt er eine Teilnahmebescheinigung an seinen Klassen.
Über Wien in die USA und zu erster internationaler Anerkennung
Bei einem Ferienkurs in Orchesterleitung unter der Führung von Carlo Zecchi in Siena traf Abbado auf das elfjährige Wunderkind Daniel Barenboim sowie insbesondere auf Zubin Mehta, der ihm von der Meisterklasse in Orchesterleitung an der Wiener Musikakademie unter der Leitung von Hans Swarowsky erzählte. Abbado bewarb sich erfolgreich um ein Stipendium.
Vor seiner Abreise nach Wien heiratete er noch Giovanna Cavazzoni, ein Mädchen aus bester Mailänder Familie, das er 1955 am Konservatorium kennengelernt hatte. Sie gewann den Gesangswettbewerb am Kammerorchester Zürich. Claudio reiste ihr einige Stunden später nach in die Schweiz und hielt um ihre Hand an; die Ehe hielt von 1956 bis 1968. Die gemeinsamen Kinder Daniele und Alessandra kamen 1958 und 1959 auf die Welt. Später hatte Claudio nach einen Sohn mit seiner zweiten Frau, Gabriella Cantalupi. Aus einer vierjährigen Wiener Beziehung mit der Moskauer Geigerin Viktoria Mullowa hat Abbado zudem noch ein viertes Kind. Mullowa ihrerseits hat drei Kinder: eine Tochter mit ihrem Mann, dem Cellisten Matthew Barley, eine Tochter mit dem Violinisten Alan Brind und eben Sohn Misha mit Claudio Abbado. Welcome in the patchwork world!
1956 also reiste das junge Paar Claudio und Giovanna nach Wien. Es folgten einige Jahre der Ungewissheit, ob der angehende Dirigent den Durchbruch schaffen würde.
Hans Swarowsky hatte bei Sigmund Freud Psychologie studiert, bei Arnold Schönberg und Anton Webern Musik und war mit Alban Berg und Richard Strauss befreundet. Im literarischen Salon seiner Schwester verkehrten Karl Kraus, Peter Altenberg und Franz Kafka. Ab 1946 war Swarowsky Chefdirigent der Wiener Symphoniker, ab 1946 Dozent der neu gegründeten Kapellmeisterklasse. Ob Abbado unter Hans Swarowskys sarkastischem Humor litt, ist nicht klar. Auf jeden Fall lernte er bei ihm eine mathematische Herangehensweise an die Musik kennen, die ihm den Freiraum gab, sich auf die Interpretation zu konzentrieren. Im Gegensatz zu seinem Vater, der sich für alte Musik begeisterte, interessierte sich Claudio Abbado für jüngere Musik. Hans Swarowsky machte ihn mit den Werken der Schule von Arnold Schönberg bekannt. Claudio entdeckte bald seine Vorliebe für Alban Berg, der ja literarische Stoffe in seine Werken vertonte, was der Literaturaffinität des Italieners entgegenkam. Erwähnenswert ist zudem, dass Swarowsky das Dirigieren als Handwerk betrachtete.,
Nach Furtwängler und Toscanini in Mailand sah Abbado nun in Wien Bruno Walter dirigieren, der ihn am meisten beeindruckte. Carlo Maria Giulini fasste Walters pädagogisches Geschick mit den Worten zusammen, Walter habe ihm, der zwölften Bratsche, das Gefühl gegeben, ein Konzert für zwölfte Bratsche und Orchester zu spielen.
Nach der Wiener Diplomprüfung reiste Claudio Abbado mit Zubin Mehta 1958 nach Tanglewood in die USA, um am sechswöchigen Sommerworkshop mit dem Boston Symphony Orchestra teilzunehmen. Acht junge Dirigenten konnten dort mit dem renommierten Orchester üben, wobei im harten Koussevitzky-Wettbewerb nach jeder Runde der jeweils am schwächsten beurteilte Dirigent ausschied. Abbado gewann den ersten, Mehta den zweiten Preis. Daraufhin erhielt Abbado verlockende Angebote von amerikanischen Provinzorchestern, doch zog es in zurück nach Europa. Er zeigte Geduld.
Doch bis 1979 sollte Claudio Abbado vor allem in Italien arbeiten. Er wurde Ende der 1950er Jahre Dozent für Kammermusik in Parma. Hier lernte einst Toscanini. Vater Michelangelo Abbado unterrichtete hier Geige in den 1920er Jahren, Bruder Marcello von 1954 bis 1956 Klavier und Kontrapunkt. Zudem ist Parma nur 100km von Mailand entfernt, wo Claudios Lebensmittelpunkt nun wieder lag.
In Parma lehrte er seine Schüler vor allem, ein Gespür füreinander zu haben. Seine linke Gesinnung kam darin zum Ausdruck, dass er auf „demokratisches“ Musizieren setzte. Doch er wartete noch immer auf den Durchbruch als Dirigent. So nahm er gerne ein Angebot nach Montreal von seinem Freund Zubin Mehta an, der inzwischen das Montreal Symphony Orchestra leitete. Doch der Abstecher als Dirigent nach Kanada kam bei den dortigen Kritikern nicht gut an.
Claudio Abbado dirigierte Opern in Triest und ab 1961 regelmässig an der Mailänder Scala. Er machte sich einen Namen mit Musik des 20. Jahrhunderts. Doch der Durchbruch kam erst 1963, als er einen von drei ersten Preisen beim Mitropoulos-Wettbewerb in New York gewann und eine fünfmonatige Zeit als Assistent bei Leonard Bernstein erhielt. Von Bernstein soll Abbado vor allem menschlich, weniger musikalisch beeindruckt gewesen sein. Bei Abbado ging es um Wahrhaftigkeit. Bernstein war ihm zu überschwänglich, zu extrovertiert.
In der Zeit bei Bernstein gab es für Abbado Einladungen zum Radio-Symphonie-Orchester in Berlin. Sie entgingen Herbert von Karajan nicht, der daraufhin den Italiener 1965 nach Salzburg für ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern einlud. Karajan schlug Cherubini vor, Abbado bevorzugte Mahlers Zweite Sinfonie. Karajan stimmte zu. Doch die Wiener Philharmoniker liessen den Grünschnabel bei den Proben schmoren. Doch beim Konzert gaben sie alles. Publikum und Kritiker waren begeistert. Nun kamen Einladungen grosser Orchester und Festivals. Mit Karajan hatte Abbado einen wichtigen Mentor. 1965 hatte er zudem einen Achtungserfolg an der Scala mit einer zeitgenössischen Oper: Giacomo Mazonis Atomtod. Doch erst 1968 wurde er Chefdirigent an der Scala, nachdem er auch mit dem traditionellen Opernrepertoire dort mehrfach reüssiert hatte. Dort wurde er zudem 1972 Musikdirektor und 1976 künstlerischer Direktor. Seine Zeit als Chef an der Scala endete 1986, dazwischen lagen allerdings einige (kurzzeitige) Rücktritte, wenn es an der Scala nicht rund lief.
Im Zeitraffer: Von 1979 bis 1987 war Claudio Abbado Chefdirigent des London Symphony Orchestra; von 1982 bis 1985 Gastdirigent beim Chicago Symphony Orchestra; 1986 wurde er Künstlerischer Direktor der Wiener Staatsoper; von 1989 bis 2002 war er Künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker; er gründete und leitete das Lucerne Festival Orchestra ab 2003; etc.
Die Magie des Moments
Laut Ulrich Eckhardt begleiteten drei Namen Abbado „auf seinem Weg der Erkenntnis über das innere Wesen künstlerischer Prozesse“: Andrej Tarkowskij, Rudolf Serkin und Luigi Nono (Luigi Nono Musiknoten bei Amazon Deutschland). Dem sowjetischen Filmemacher Tarkowskij „fühlte er sich intuitiv besonders nahe“. Mit ihm Verband ihn eine kongeniale Produktion von Modest Mussorgskis Oper Boris Godunov (Amazon Deutschland) im Londoner Convent Garden. Von Rudolf Serkin „erfuhr er, was es heisst, gemeinsam freundschaftlich zu musizieren, durch ihn lernte er Mozart kennen… [sowie] die Maxime seines Lehrers Schönberg, Kunst solle nicht schmücken, sondern wahr sein.“ Von Anfang an sei Claudio Abbado von Luigi Nono und dessen „heiligen Ernst“ und „Musikdenken“ beeinflusst gewesen. Nono habe zudem auf Abbados Berufsausübung eingewirkt. Von ihm habe er gelernt, dass „der Weg sei das Ziel, auch wenn dieser unsicher, gefährlich, dunkel oder verschlungen sein mag…“
Der Schauspieler Bruno Ganz betonte die Bedeutung Hölderlins für Abbado. Für beide sei die „kindliche Reinheit“ als Poet bzw. Musiker entscheidend gewesen.
Mit seinen Sinfonieorchestern orientierte sich Claudio Abbado an der Kammermusik, von der er ja selbst her kam. Es ging ihm um das gemeinsame Musizieren. Er vertraute seinen Musikern, liess ihnen viel Freiheit und lenkte seine Orchester auf sanfte Art. Er duzte denn auch seine Musiker, was für die Berliner Philharmoniker nach der Ära Karajan ein Kulturschock war.
Abbados Proben hätten keine „quasi religiöse Aura“ gehabt wie zum Beispiel bei Celibidache, so Eckhardt. Beim Italiener ging es technisch-handwerklich zu. „Die Magie des Moments“ stellte sich erst bei der Aufführung vor zahlendem Publikum ein. Im Konzert konnte gelingen, was in den Proben unerreichbar schien. Der Intendant des Lucerne Festivals, Michael Haefliger, sagte dazu in einer TV-Runde im Gedenken an den Dirigenten, Simon Rattle habe zu ihm nach einem Abbado-Konzert gesagt, der Italiener gehe Risiken ein, wo er dies (noch) nicht wage.
Claudio Abbado hatte alle Partituren im Kopf. Er dirigierte (fast immer) auswendig. Er war offen für die Improvisation, für die Magie des Moments. Daher arbeitete der Dirigent gerne mit jungen, angehenden Künstlern, die noch offener für Neues sind als etablierte Orchestermusiker. Claudio Abbado gründete denn auch 6 Orchester und rief zudem das Festival Wien Modern ins Leben. Erinnert sei hier an einige von ihm gegründete Orchester: das Jugendorchester der Europäischen Gemeinschaft, das Gustav Mahler Jugendorchester, das Chamber Orchestra of Europe, das Orchestra Mozart aus Bologna, das leider zur Zeit finanzielle Probleme hat, sowie das Lucerne Festival Orchestra, das wohl ultimative Orchester, bestehend aus einigen der besten Musikern ihres Fachs.
Das Lucerne Festival Orchestra darf wohl unbestritten als das beste Orchester bezeichnet werden, das die Welt je gesehen hat. Was es ohne seinen Gründervater wert ist, kann an den zwei Eröffnungskonzerten am Lucerne Festival am 15. und 16. August 2014 unter der Führung des noch jungen Letten Andris Nelsons gehört werden [Datum korrigiert am 6.6.2014: zuvor falsch 2015].
Besonders in den letzten Lebensjahren, nachdem bei ihm im Jahr 2000 Magenkrebs diagnostiziert wurde, setzte sich Claudio Abbado mit der historischen Aufführungspraxis auseinander. Bis zuletzt entwickelte er sich immer noch weiter. Musizieren bedeutete für ihn lebenslanges Lernen. Am 20. Januar 2014 hat uns ein bedeutender Künstler verlassen. Möge sein Werk viele Künstler weiterhin inspirieren.
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Eine empfehlenswerte Quelle für diesen Artikel war das von Ulrich Eckhardt herausgegebene Buch Claudio Abbado. Dirigent, Nicolai Verlag, 2003, 198 Seiten. Bestellen bei Amazon.de, falls denn noch eines erhältlich ist… Ebenfalls nützlich war die Abbado-Biografie von Christian Försch (Claudio Abbado: Die Magie des Zusammenklangs, Henschel, 2001, 252 Seiten), deren Publikation der Dirigent verbieten liess. Doch einige Exemplare waren schon draussen, so auch meines.
Claudio Abbado nahm seit 1967 Musik für die Deutsche Grammophon auf (Ravel, Prokofjew; mit den Berliner Philharmonikern und Martha Argerich am Klavier). Die Aufnahme ist noch heute erhältlich. Foto Copyright © Harald Hoffmann / Deutsche Grammophon.
Hinzugefügt am 21. Juli 2014: Das Lucerne Festival Orchestra unter der Leitung von Claudio Abbado spielt Bruckners 9. Sinfonie. Deutsche Grammophon, 2014. Die CD bestellen bei Amazon.de, Amazon.co.uk, Amazon.fr, Amazon.fr, Amazon.com. Als MP3 bestellen bei Amazon.de.
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Claudio Abbado und Martha Argerich bei der Probe am Lucerne Festival mit dem Orchestra Mozart für Mozarts Klavierkonzerte: Piano Concerto No. 25, C major, K 503 and Piano Concerto No. 20, d minor, KV 466. Photo bei der Probe Copyright © Priska Ketterer / Lucerne Festival.
Claudio Abbado und Martha Argerich mit dem Orchestra Mozart im Konzert am Lucerne Festival für Mozarts Klavierkonzerte: Piano Concerto No. 25, C major, K 503 and Piano Concerto No. 20, d minor, KV 466. Photo im Konzert Copyright © Priska Ketterer / Lucerne Festival. Die CD, Deutsche Grammophon 2014, bestellen bei Amazon.de.
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Claudio Abbado: Schumann: Overtures ‚Genoveva‘ and ‚Manfred‘; Symphony No. 2. Photo Copyright © Dieter Nagl / Deutsche Grammophon. CD bestellen bei Amazon.de und Amazon.com.
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