Kogler will in zentralen Punkten Umkehr von Kurz damit Koalitionsverhandlungen möglich werden

Sep 29, 2019 at 21:56 2163

In der Runde der österreichischen Spitzenkandidaten in der ZIB1 im ORF sagte der 33jährige Ex-Kanzler Sebastian Kurz (*27.8.1986!), es brauche zuerst einmal einen respektvolleren, ein würdevollerer Umgang der Parteien untereinander. Mit dem Ibiza-Video sei Türkis-Blau abrupt zu Ende gegangen. Zu dieser Koalition sagte Kurz: «Eine Zusammenarbeit, die ich eigentlich sehr gut fand. Eine inhaltlich gute Arbeit für Österreich.» Sebastian Kurz fügte an, er werde mit allen Parteien reden. Somit sind Koalitionsverhandlungen mit FPÖ, Grünen und Sozialdemokraten nicht auszuschliessen.

Das Endergebnis der Wahl steht noch nicht fest, doch laut den Hochrechnnungen von ORF/SORA um 21:04 kommt die ÖVP auf 37,1%, ein Plus von 5,7%. Zusammen mit den Grünen, die bei der letzten Wahl überraschend aus dem Parlament ausschieden und nun dank Greta Thunberg und dem Thema Klimawandel wieder hoch im Kurs stehen, werden es laut dieser Hochrechnung 14%. Ein Plus von 10,2%!

Der Chef der Grünen, Werner Kogler, sprach in der ZIB1 von einem historisch einmaligen Comeback in der Zweiten Republik. Vom Tiefst- zum Höchststand. Kogler will in zentralen Punkten eine Umkehr von Kurz damit Koalitionsverhandlungen möglich werden. Er erwähnte den Klimaschutz, die Korruptionsbekämpfung sowie die Kinderarmut. Kurz schien sehr aufmerksam zuzuhören.

Die SPÖ hat ihr historisch schlechtestes Resultat eingefahren. Laut Hochrechnung sind es nur noch 21,7%, ein Minus von 5,1%. Die SPÖ-Spitzenkandidatin Rendi-Wagner machte in der ZIB1 jedoch sogleich klar, dass sie als Parteichefin weitermachen will. Sie hatte vor erst 9 Monaten vom überraschend zurückgetretenen Christian Kern die Aufgabe übernommen.

Laut der SORA-Wählerstromanalyse für den ORF haben die Freiheitlichen ein Fünftel ihrer Wähler (258.000) an die ÖVP verloren. Fast genauso viele (235.000) gingen diesmal gar nicht mehr wählen.

Norbert Hofer von der FPÖ betonte in der ZIB1: Für die FPÖ heisse es, die Partei zu erneuern. Eine Partei müsse aus Fehlern der Vergangenheit lernen. Er benutzte den bekannten Spruch von der Krise als Chance. Bis vor wenigen Tagen hätten sie noch bei 20% gelegen. Die Ereignisse vor wenigen Tagen spricht er an, ohne den Namen Strache zu erwähnen. Es wurde aufgedeckt, dass Strache sich auf Kosten der FPÖ und der Steuerzahler zusammen mit seiner Frau ein schönes Leben machte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt ebenso wie die FPÖ. Hofer blieb vage, doch Straches Tage in der FPÖ scheinen gezählt zu sein. Laut Hochrechnung stürzt die FPÖ um 9,9% auf nur noch 16% ab. Geht die Partei nun in die Opposition? Will Kurz die FPÖ überhaupt nochmals als Koalitionspartner?

Die NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger betonte in der ZIB1, es handle sich bei den 7,8% (+2,5%) um das beste Wahlergebnis einer liberalen Partei in Österreich. Sie unterstrich, es brauche einen Neuanfang in Österreich. Für Ex-Kanzler Kurz komme daher eine Neuauflage mit der FPÖ nicht in Frage.

Siehe zu Sebastin Kurz unsere Rezension von Sebastian Kurz. Österreichs neues Wunderkind?

Artikel vom 29. September 2019 um 21:56 österreichischer Zeit. Ergänzt um 22:40 um Wählerstromanalyse für die FPÖ.

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