Bei der Landtagswahl in NRW legen CDU, FDP und AfD zu, SPD, Grüne und Piraten stürzen ab

Mai 14, 2017 at 21:40 200

Vorläufiges amtliches Endergebnis der Landtagswahl in NRW 2017 (Hinzugefügt am 15. Mai 2017 um 07:34)

Laut dem vorläufigen amtlichen Ergebnis kommt die CDU auf 33% (+6,7%) und 72 Sitze. Die SPD ist die grosse Wahlverliererin und erhält nur noch 31,2% (-7,9%) und 69 Sitze, das schlechteste Ergebnis der Nachkriegsgeschichte. Die FDP steigt auf 12,6% (+4%) und 28 Sitze. Die erstmals antretende AfD kommt gleich auf 7,4% und 16 Sitze. Die Grünen verlieren massiv und erhalten nur noch 6,4% (-4,9%) und 14 Sitze. Die Linke scheitert mit 4,9% (+2,4%) knapp an der 5%-Hürde. Die Piraten fliegen mit nur 1% (-6,8%) aus dem Parlament raus. Andere Parteien erhalten insgesamt 3,5% (-0,9%). Laut dem Landeswahlleiter hat der Landtag von Nordrhein-Westfalen nun 199 Sitze. CDU und FDP kämen zusammen auf 100 Sitze, was der kleinstmöglichen absoluten Mehrheit im Parlament entspräche. Nach einer Wählerumfrage von infratest dimap wäre dies mit 46% die von den Wählern bevorzugte Koalition. Eine grosse Koalition von CDU und CSU kommt in der Umfrage auf 40% Zustimmung. Eine Jamaika-Koalition von CDU, FDP und Grünen erhält nur 31% Zustimmung.

Bei der Landtagswahl in NRW 2017 legen CDU, FDP und AfD zu, SPD, Grüne und Piraten stürzen ab (Artikel vom 14. Mai 2017 um 21:40)

Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen (NRW) vom 14. Mai 2017 legen CDU, FDP und AfD zu, SPD, Grüne und Piraten stürzen ab. Die Linke legt zwar ebenfalls zu, verpasst jedoch den Einzug in den Landtag.

Laut der Hochrechnung der ARD von 20:16 kommt die CDU 2017 neu auf 33% (+6,7%), während dem die SPD auf 31,5% (-7,6%) zurückfällt. Die Grünen werden mit neu 6,3% (-5,0%) stark zusammengestaucht. Die FDP hingegen kommt in NRW auf 12,7% (+4,1%). Die Piraten implodieren wie erwarten und kommen nur noch auf magere 0,9% (-6,9%), weshalb sie in hohem Bogen aus dem Landtag rausfliegen. Die Linke legt zwar um 2,3% zu, scheitert jedoch mit 4,8% an der 5%-Hürde. Die AfD kommt beim ersten Antreten auf Anhieb auf 7,3%. Andere Parteien erhalten zusammen insgesamt 3,6% (-0,8%). Die Wahlbeteiligung lag bei 65,2%.

Die FDP profitierte vom dynamischen Auftreten ihres jungen Parteichefs Christian Lindner (*1979), während dem die CDU unter dem Erscheinungsbild ihres biederen Spitzenmanns Armin Laschet (*1961) zumindest nicht litt.

Im Landtag von Nordrhein-Westfalen mit seinen insgesamt 181 Sitzen kommt laut der Hochrechnung von 20:57 die CDU auf 66 Sitze, die SPD auf 63, die FDP auf 25, die AfD auf 14, und die Grünen können mit 13 Sitzen rechnen. Zwei mögliche Koalitionen: Eine Schwarz-Rote Koalition hätte eine klare Mehrheit, Schwarz-Gelb erreichte gerade die absolute Mehrheit von 91 Mandaten.

2012 noch war Hannelore Kraft (*1961) die strahlende Siegerin in NRW. Am 5. Mai 2017 lagen die Zeichen zwar bereits auf Sturm, doch im ZDF-Politbarometer lagen SPD und CDU mit je 32% Wahlintentionen noch gleichauf. Doch erst der Wahltag ist Zahltag: Bei der NRW-Landtagswahl 2017 stürzen Hannelore Kraft und ihre SPD ebenso wie die Grünen und die Rot-Grüne Koalition. Die Ministerpräsidentin zieht daraus sofort Konsequenzen und tritt kurz nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen von ihren Ämtern zurück.

Die SPD trifft es doppelt hart, denn ihr Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl, Martin Schulz, kann den vielbeschworenen Schulzeffekt nicht in seinem Heimatland zum Tragen bringen. Nach den Niederlagen der SPD 2017 in Schleswig-Holstein und im Saarland droht der SPD nach der Schmach in ihrem Stammland NRW der stimmungsmässige Rückfall in die dunkle Zeit, in der Sigmar Gabriel die Sozialdemokraten anführte.

Warum konnte der Hoffnungsträger aus Würselen überhaupt ein Strohfeuer entfachen? Weil Sigmar Gabriel als SPD-Führer schwach war und viele Deutsche der ewigen Kanzlerin Angela Merkel zurecht überdrüssig sind.

Doch inzwischen steigt zurecht die Angst vor den Auswirkungen einer Wahl von Rot-Rot-Grün im Bund. Hinzu kommen der Brexit und der Erfolg von Donald Trump in den USA. Viele Wähler scheinen inzwischen davon überzeugt zu sein, dass 2017 keine gute Zeit für Experimente ist.

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Photo aus der WDR-Sendung Wahl-Arena vom 4. Mai 2017 zur NRW-Wahl: Die Wahlverliererin Hannelore Kraft. Photo Copyright: © Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons).

Artikel aus dem Jahr 2017. Hinzugefügt zu unseren WordPress-Seiten am 15. Mai 2022 um 19:24 deutscher Zeit.