Cuno Amiet

Okt 01, 2018 at 18:26 989

Freundschaft und Verwurzelung. Cuno Amiet zwischen Solothurn und der Oschwand

Anlässlich des 150 Geburtstages des Malers Cuno Amiet organisiert das Kunstmuseum Solothurn vom 22. September 2018 bis am 6. Januar 2019 eine bedeutende Ausstellung, die den in der Stadt geborenen und aufgewachsenen Künstler würdigt. Die gleichnamige Publikation: Freundschaft und Verwurzelung. Cuno Amiet zwischen Solothurn und der Oschwand, Scheidegger & Spiess, Kunstmuseum Solothurn, September 2018, 136 Seiten mit 129 farbigen und 2 sw Abbildungen. Das Buch bestellen bei Amazon.de.

Cuno Amiet (1868-1961) wurde vor 150 Jahren im Rathaus von Solothurn geboren. Er wuchs in der Ambassadorenstadt auf und entdeckte hier sein künstlerisches Talent, das er später beim Solothurner Künstler Frank Buchser schulte. Danach bildete er sich in München, Paris und Pont-Aven weiter. In jenen Jahren und danach war Solothurn immer wieder sein Wohn- und Arbeitsort. Nach dem Tod seines Vaters zog er nach Hellsau, wo er seine spätere Frau Anna Luders kennenlernte. Nach ihrer Heirat zogen sie 1898 auf die Oschwand, wo Cuno Amiet die nächsten 63 Jahre bis zu seinem Tod wohnte und arbeitete. Hier entstand mit Haus und Gartzen nicht nur sein irdisches Paradies und ein Grossteil seines Werkes, sondern zusammen mit seiner Frau wurde der Ort zu einem internationalen Treffpunkt für Kunst- und Kulturinteressierte.

Laut Schätzungen schuf Cuno Amiet zwischen 1883 und seinem Tod 1961 rund 4000 Gemälde. Er war ein bedeutender Wegbereiter der Schweizer Moderne. Ausstellung und Katalog zeigen nicht nur viele bedeutende Werke, die sich in den Beständen des Kunstmuseums Solothurn und im Nachlass des Künstlers befinden, sondern illustrieren zudem mit Fotografien und Dokumenten seinen Werdegang, seine Freundschaften mit Schülerinnen, Künstlerkollegen und Sammlern. Eine umfassende Darstellung der öffentlichen Werke, die Cuno Amiet für Solothurn, die Oschwand und ihre Umgebung schuf, runden das Buch zu seinem 150. Geburtstag ab.

Die Ausstellung in Solothurn wurde nicht als Retrospektive konzipiert, auch wenn Werke aus all seinen Schaffensphasen gezeigt werden. Vielmehr liegt der Fokus auf den Orten Solothurn und Oschwand. In Zusammenarbeit mit den Nachlasserben kann ein stimmiger Einblick in sein Leben und Werk geschaffen werden.

Cuno Amiet ist der Sohn des Solothurner Staatsschreibers, Archivars und Historikers Josef Ignaz Amiet (1827-1895) und dessen Ehefrau Katharina, geb. Kuster, aus Engelberg (1835-1870). Cuno hat zwei ältere Geschwister, Rosa (1858-1936) und Caesar (1861-1935). Nach dem frühen Tod der Mutter wächst er in der Obhut der beiden Schwestern der Mutter auf. Der Vater heiratet 1873 Emilie Baer (1845-1909) aus Rifferswil am Albis.

Im Katalog findet sich ein Beitrag von Robin Byland zu den frühen Jahren von Cuno Amiet, zum Künstler und seiner Heimatstadt, zu seinen Lehrjahren und Prägungen, zu Frank Buchser und dem Buchser-Schüler und Aquarellisten Paul Demme (1866-1953), Giovanni Giacometti (1968-1933), mit dem eine tiefe Freundschaft bis zum Tod Giacomettis anhält, zu frühen Förderern und Sammlern.

Christoph Vögele liefert einen Katalogbeitrag, der sich um Cuno Amiets Suche nach dem irdischen Paradies dreht, um die Orte Hellsau, Pont-Aven und Oschwand, um die „Erdung“ des Malers, um das Malen in der Natur, die Bedeutung der Nähe durch Bildausschnitte sowie Amiets Gärten auf der Oschwand.

Patricia Bieder widmet sich dem Thema Oschwand als Begegnungsort sowie den Hellsauer Jahren, Anna Bürkli den öffentlichen Aufträgen, die Cuno Amiet in seiner Heimatregion erhält sowie seiner Beziehung zu Solothurn. Zudem ist der Band reich illustriert mit Werken, Fotos und Dokumenten.

Freundschaft und Verwurzelung. Cuno Amiet zwischen Solothurn und der Oschwand, Scheidegger & Spiess, Kunstmuseum Solothurn, September 2018, 136 Seiten mit 129 farbigen und 2 sw Abbildungen. Das Buch bestellen bei Amazon.de.