Hotel Storchen Zürich. Das älteste Hotel der Stadt mit einer über 660jährigen Geschichte

Aug 15, 2017 at 16:02 3182

Das Hotel Storchen Zürich blickt auf eine über 660jährige Tradition zurück. Es ist das älteste Gasthaus der Stadt und liegt direkt an der Limmat. Bei meinem ersten Aufenthalt im Storchen 2004 arbeitete ich das historische Gästebuch sowie alte Dokumente durch und stiess dabei auf allerlei bekannt Namen. Der damalige, seit 1977 sich im Amt befindende Hoteldirektor Jean-Philippe Jaussi erzählte mir zudem allerlei Details zur Geschichte des Hauses.

Der Storchen Zürich steht neben der Gemüsebrücke bzw. Rathausbrücke, die 2000 Jahre lang die einzige – zollpflichtige – Brücke der Stadt Zürich war, weil hier die Limmat am engsten ist.

In Turicum tummelten sich bereits im Jahre 15 v. Chr. die Alten Römer. Sie bauten in der Gegend um das Hotel einen Hafen und errichteten auf dem nahegelegenen Lindenhof ein mächtiges Kastell. Die Stadt war eine wichtige Durchgangsetappe auf der Handelsroute von Italien nach Deutschland.

Das heutige Hotel geht auf eine Gruppe von drei Häusern bestehend aus dem alten Haus zum Storchen, dem Roten Turm und dem Haus zum Licht zurück. Die Häusergruppe wird andeutungsweise erstmals 1221 erwähnt wird. Der Rote Turm war 1267 im Besitz des Grafen von Rapperswil, 1357 in der Hand des Ritters Ulrich Brun, einem Bruder des mächtigen Zürcher Bürgermeisters Rudolf Brun. Das „Huus zum Storchen“ wird erstmals 1357 urkundlich in den Steuerbüchern der Stadt Zürich erwähnt, als es dem Ritter Rüegger Brun, einem Vetter des Bürgermeisters Rudolf Brun, gehörte.

Blick in die Cigar Bar. Foto Copyright © Hotel zum Storchen, Zürich / Zurich.

Die drei Gebäude, Haus zum Licht, Haus zum Storchen und Roter Turm waren in den folgenden Jahrhunderten nicht zufällig zumeist im Besitz angesehener Zürcher Familien, denn die gegenüberliegende Brückenseite wurde vom Rathaus der Stadt Zürich beherrscht.

Im Jahr 1471 wird erstmals ein Wirt als Betreuer des Hauses zum Storchen genannt: Hanns Has. Zusammen mit dem benachbarten Schwert blieb der Storchen manche Jahrhunderte lang das angesehenste Gasthaus der Stadt. Es diente oft als Herberge und Feststätte bei offiziellen Anlässen der Stadt.

Unter den frühen Hotelgästen von Bedeutung war 1535 der Mystiker, Naturforscher und Philosoph und Arzt Philipp Aureolus Theophrast Bombast von Hohenheim (1493?-1541), besser bekannt als Paracelsus. Laut dem Nachfolger des Zürcher Reformators Zwingli, Heinrich Bollinger, „frass und soff der schmutzige Mann, dass er manchmal, vom Weine betäubt, sich in den nächsten Nachen legte und seinen garstigen Rausch ausschlief.“ Üble Nachrede eines der Wissenschaft nicht sehr zugeneigten Reformators?

1629 wohnte der Graubündner Condottiere, Freiheitsheld und Staatsmann Jürg Jenatsch (1596-1639), der 1637 durch einen Aufstand den Abzug der Franzosen aus Graubünden und die Rückgabe des Veltlins erzwang, im Storchen. Jenatsch wurde 1639 ermordet. Im Jahr zuvor logierte übrigens auch Jenatschs besiegter französischer Gegenspieler, Henri Duc de Rohan im Haus zum Storchen.

1630, mitten im Dreissigjährigen Krieg, notierte der Storchen-Gast Hans Jakok Christoffel von Grimmelshausen, der Autor des Abenteuerlichen Simplizissimus, zur Schweiz: „Da war keine Furcht vor Plünderung und keine Angst, sein Leib, Gut und Leben zu verlieren, ein jeder lebte sicher unter seinem Weinstock und Feigenbaume, und zwar, so dass ich das Land für ein irdisches Paradies hielt.“

1692 fand im Storchen das Abschiedsmahl für Thomas Coxe, den Gesandten der Krone von England statt. 1702 war der englische Gesandte Sir William Aglionby zu Gast, 1704 der päpstliche Nuntius, der bereits im Jahr 1700 den Storchen mit seinem Besuch beehrt hatte.

Im Roten Turm, der auch zu den baulichen Ahnen des Hotels zum Storchen gehört, waren ebenfalls bedeutende Besucher zu Gast. Bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich im Roten Turm vorübergehend eine Gaststätte. 1804 wurde der alte Ritterturm in ein Kaffeehaus mit Lesekabinett umgestaltet, das seit 1839 den historisch gewordenen Namen Café littéraire trug. Hier soll das Leidmahl in einem Film namens Café littéraire, dessen Drehbuch auf Max Frischs Mein Name sei Gantenbein beruhen soll, hier gedreht worden sein; bei IMDB konnte ich den Film allerdings nicht finden.

Das Café littéraire galt im 19. Jahrhundert quasi als Hauptquartier der Zürcher Radikalen, Liberalen und Demokraten, die 1845 dem Liberalismus zum Sieg verhalfen. In der Zeit der Restauration wurde hier zudem bereits das radikale Regiment der Regeneration von 1830 bis 1839 vorbereitet.

Das Café littéraire erlebte unter der Leitung des Grossrates Johann Gross seine grösste Blüte. Unter den Stammgästen jener Zeit waren Dr. Paul Usteri, der untere anderem Chefredaktor der Vorgängerzeitung der heutigen Neuen Zürcher Zeitung war, Hans Konrad Escher von der Linth und Melchior Sulzer sowie Minister Alfred Kern, der erste Präsident des Eidgenössischen Politechnikums.

Blick in ein Zimmer nach der Renovation von 2017. Foto Copyright © Storchen Zürich.

Im Haus zum Storchen verkehrten damals der Staatsmann und Begründer der Gotthardbahn Alfred Escher und seine Parteifreunde ebenso wie die gegen ihn für eine demokratische Reform kämpfenden Regierungsräte Walder und Ludwig Forrer. Der Grosskaufmann Wesendonck und seine freisinnigen Freunde, darunter der Staatsschreiber Jakob Sulzer sowie Franz Hagenbuch waren weitere Stammgäste des Gasthofes.

Zum gleichen Gesinnungskreis gehörten historisch bedeutende Gäste wie der Komponist Richard Wagner, der Schriftsteller Gottfried Keller und der Architekt Gottfried Semper.

Der Rote Turm beherbergte erstmals ab 1823 eine Zunft sowie von 1850 bis 1879 die Weggenzunft. Im Storchen war von 1850 bis 1886 die Zürcher Gesellschaft zur Constaffel zu Hause. Erstmals 1896/97 war die 1336 gegründete Zunft zur Schiffleuten im Storchen zu Gast, die in den Wirren des Jahres 1798 ihr Zunfthaus verloren hatte. 1939 kehrte die Zunft zur Schiffleuten erneut ins Hotel zum Storchen zurück, wo sie noch heute ihre Zunftstube hat.

Die Hoteltradition im Storchen war zuvor einige Jahre unterbrochen gewesen. Ab 1897 bis zum Neubau stand hier eines der modernsten Kaufhäuser der Schweiz. 1938 wurde das Hotel zum Storchen im Herzen der Altstadt auf die Schweizerische Landesausstellung im darauffolgenden Jahr hin vom Architekten Dr. E. Gull neuerbaut. Noch vor der Vollendung geriet das Baukonsortium in finanzielle Schwierigkeiten. Der Industrielle und Kunsthistoriker Dr. Emil Georg Bührle (1890-1956) nutzte die Chance, einen Hotelbetrieb an bester Verkehrslage zu übernehmen und eröffnete den Neubau 1939. Etwas weniger ruhmreich ist Bührles Weg zum Reichtum als Waffenlieferant von Nazi-Deutschland, wobei er seine 20-Millimeter-Kanone zuvor zuerst an die Briten verkaufte. Gleichzeitig gelang es ihm, eine zurecht weltberühmte Kunstsammlung mit den Schwerpunkten Manet, Cézanne, Van Gogh und Gauguin aufzubauen, die Stiftung Sammlung Emil G. Bührle, die im Jahre 2020 in den Neubau des Kunsthauses integriert wird – dies war zu Lebzeiten Dr. Emil Bührles grosser Traum.

Einem Artikel von Harry von Graffenried zur Hotelgeschichte ist zu entnehmen, dass der Storchen unter dem Dach einfache Kammern für Dienstboten und Chauffeure der guten Kundschaft anbot. Sehr sparsame, geschäftstüchtige Leute logierten in eben diesen Kammern, schmückten ihr Gepäck mit Werbeklebern des Hotels und renommierten danach zu Hause, sie seien im berühmten Zürcher Erstklasshotel abgestiegen. Als diese Kammern abgeschafft wurden, sandten diese Herrschaften zahlreiche Protestbriefe an die Hoteldirektion.

Ein Doppelzimmer mit Sicht auf die Limmat / Contemporary Double Room with River View. Foto Copyright © Storchen Zürich / Zurich.

Das erste von zwei Gästebüchern, das der Schreibende 2004 einsehen konnte, beginnt im Jahr 1939. Unter den Gästen des Eröffnungsjahres unter der Ägide der Familie Bührle verzeichnet es den Oberbefehlshaber der Schweizer Armee, General Guisan, zusammen mit einer ganzen Reihe weiterer Militärs. 1940 stiegen der Schriftsteller John Knittel und der Maler Cuno Amiet, 1941 der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Max Huber, im Hotel ab.

Unter den Berühmtheiten, die das Gästebuch signierten, waren zudem 1947 der Maler Oskar Kokoschka, der Regisseur Fred Zinnemann mit seiner Frau Renée sowie die Prinzessin Carlos de Rohan, die vielleicht eine Nachfahrin des von Jenatsch geschlagenen Herzogs war.

Mehrfach, auch bereits während dem Zweiten Weltkrieg, nächtigten im Haus zum Storchen Personen aus dem Hause von Liechtenstein. 1948 war der bedeutende deutsche Schauspieler Emil Jannings mit seiner Frau zu Gast, 1959 der Dirigent Thomas Beecham, der 1932 das London Philharmonic Orchestra und 1946 das Royal Philharmonic Orchestra gegründet hatte.

Als die Dichterin Nelly Sachs 1960 auf dem Weg zur Verleihung des Annette-von-Droste-Hülshoff-Preises am Bodensee in Zürich halt machte, wurde sie am Flughafen von ihrem Kollegen Paul Celan und dessen Familie empfangen. Zusammen stiegen sie im Hotel zum Storchen ab. Von dort aus schrieb Paul Celan an Rudolf Peyer: „Es ist ein heller und Storchen-Tag / vom Münster kommt Sonne.“ Zurück in Paris verfasste Paul Celan zudem ein Gedicht, in dem er sich an die Gespräche mit Nelly Sachs erinnerte. Es wurde am 7. August 1960 der NZZ unter dem Titel „Zürich, Zum Storchen“ erstveröffentlicht. Das Nelly Sachs gewidmete Gedicht dreht sich allerdings nicht ums Hotel, sondern um Gott und das Judentum, um Nähe und Distanz.

Die Liste an berühmten Gästen, die im Hotel zum Storchen nächtigten und das Gästebuch zeichneten, ist endlos. Hier noch eine weitere Auswahl: 1964 Alois Carigiet; 1965 Günter Grass; 1973 der Maler Hans Erni; 1974 der Regisseur Sergio Leone; 1977 drehte das Team des hr eine Tatort-Episode unter dem Titel „Zürcher Früchte [e durchgestrichen und chen am Ende hinzugefügt: Früchtchen] im Hotel zum Storchen“.

Ein Highlight jedes Storchen-Besuches: Ein Essen oder ein Aperitif auf der Hotel-Terrasse unter den Arkaden. Foto Copyright © Storchen Zürich / Zurich.

1978 und 1992 schlief der Kabarettist Emil Steinberger hier und notierte beim ersten Besuch im Gästebuch: Momol, es guets Hotel, mer cha usgruebe, dänke, fein ässe und en schöni ussicht gniesse! 1992 fügte er hinzu: „nach 15 Jahren muss ich sagen, dass obiges immer noch stimmt!“.

1979 signierte Dieter Hallervorden das Gästebuch. Im selben Jahr hinterliess Joan Mirò zum Dank gar eine Zeichnung im Gästebuch. Ebenfalls in jenem Jahr war das Skiass Franz Klammer hier zu Gast. 1980 trug sich der Fernsehkommissar Siegfried Lowitz ein, 1981 die Designerin Laura Ashley mit den Worten „wondeful stay!“

1982 finden sich die Namen von Alfred Biolek, Ernst Fuchs und Patricia Highsmith. 1983 kamen Michael Schanze und Prinz Philip, Duc d’Edimbourg. 1985 beehrte Otto Waalkes das Hotel mit seinem Besuch, 1986 Federico Fellini sowie der deutsche Bundespräsident a.D. Karl Carstens.

Unter den vielen weiteren Namen finden sich 1987 Willy Millowitsch, 1989 Reinhold Messner und Peter Handke, 1991 Marcel Reich-Ranicki, der Verleger Siegfried Unseld und erneut Alfred Biolek. 1992 nächtige hier der US-General Norman Schwarzkopf, der die Zeilen „Many Thanks for a wonderful dinner“ hinterliess. Im selben Jahr trugen sich ebenfalls die Schauspielerin Fanny Ardant, der Geiger Thomas Zehetmair, die Schriftsteller und spätere Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa und der Modemacher Ferrucio Ferragamo ins Gästebuch ein. Meryl Streep notierte in jenem Jahr: „I was here, fun, I love [Herzzeichen] Philippe [der damalige Hoteldirektor], Merryl Streep!“

Die Schauspielerin Iris Berben kam 1994. Ein Jahr später nächtigten hier der Dirigent Frans Brüggen, der Schauspieler Ronn Moss aus der TV-Serie „Schön und Reich“, der Architekt Mario Botta sowie die Sängerin und Schauspielerin Hildegard Knef, die in Zürich weilte, weil das Kino Xenix zu ihrem 70. Geburtstag eine Retrospektive mit zehn ihrer Spielfilme sowie Walter Harrichs damals neues Filmporträt „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ zeigte. Im Tagesanzeiger vom 18. Dezember 1995 findet sich dazu ein Interview mit der Knef. Ebenfalls 1995 stieg hier General Vo Nguyen Giap ab; der Name des früheren nordvietnamesischen Verteidigungsministers und Generals im Vietnamkrieg ist für immer mit der verheerenden Niederlage der Franzosen 1954 bei Dien Bien Phu verbunden, seine Lehre des Volkskrieges im Geiste von Mao Tsetung beeinflusste die vietnamesische Kriegsführung entscheidend beeinflusste.

Am 18. Mai 1996 gab es ihm Hotel Dreharbeiten mit Gunter Berger. Herr Rocchese war Statist in „Ein Mord auf dem Konto“ (was für eine Serie?).

Das Restaurant Rôtisserie. Photo Copyright © Storchen Zürich / Zuerich.

In einem ab 1999 geführten zweiten Gästebuch verewigte sich die Läuferin Franziska Rochat-Moser. Sie bedankte sich für „den herzlichen Empfang und den Top-Service“, und das von der Frau von Dreisterne-Chef Rochat. „Ich komme gerne wieder“. Leider verstarb sie bereits 2002.

Ebenfalls ins Gästebuch trugen sich ein: Harald Szeemann, damals als Direktor der Biennale di Venezia; die Crew des Space Shuttle Flights STS-103 mit dem Schweizer Claude Nicollier; Bundesrütin Ruth Metzler-Arnold, als Gast der Zunft zu Schiffleuten am Sechseläuten 2000; UNO-Generalsekretär Kofi Annan mit Frau; der mexikanische Autor Carlos Fuentes, der wie Kofi Annan und wie der Schreibende am Genfer Institut des Hautes Etudes Internationales studiert hat. Der in Panama geborene Diplomatensohn Carlos Fuentes war in den 1970er Jahren als Botschafter Mexikos in Paris tätig und kam im Mai 2000 zur Vorstellung seines Romans Die Jahre mit Laura Diaz nach Zürich. Im Gästebuch bedankte er sich beim damaligen Hoteldirektor Jean-Philippe Jaussi für das Abendessen im Storchen.

Schon öfters im Restaurant und auf der Hotelterrasse gesichtet wurde die Wahlzüricherin Tina Turner. 2000 übernachtete im Hotel zum Storchen der schräge Regisseur John Waters 2000. Er hinterliess die Dankesworte: „Thanks for all the good tast to help spread my bad taste movies“.

Weitere Hotelgäste waren 2001 Annafried von ABBA sowie Eros Ramazotti und Michelle Hunziker. 2002 kamen Patricia Kaas und der Comiczeichner Ralf König, der für die Präsentation des Buches zum Film Wie die Karnickel in Zürich weilte. König hinterliess im Gästebuch die Zeile: „Ein sehr knollennasenfreundliches Haus!“ sowie eine Zeichnung mit dem Text: „… auch Konrad + Paul haben sich sehr wohl gefühlt.“ Ebenfalls 2002 war der aus Holland stammende Cartoonist und Maler Ted Scapa zu Gast. Er hat die Künstlerin Meret Meyer-Benteli geheiratet, zeitweise den Benteli-Verlag geführt und für das Schweizer Fernsehen gearbeitet. 2003 nächtige hier Frans Brüggen, als er das Tonhalle-Orchester Zürich leitete. Weitere Gäste waren André Heller, die Schauspielerin Hannelore Elsner 2004 und der Schauspieler Wesley Snipes. Jener Eintrag aus dem Jahr 2004 war der letzte, den der Schreibende in jenem Jahr im Gästebuch fand. Ebenfalls noch zu erwähnen wäre, dass der katalanische Maler Joan Miró Stammgast im Hotel war und einmal gar eine Zeichnung im Gästebuch hinterliess.

Der Hotel zum Storchen gehörte über die Privatbank IHAG Zürich AG unter der Leitung von Gratian Anda-Bührle zu 100% der Familie, wobei Hortense Anda-Bührle (1926-2014), die einst reichste Frau der Schweiz und Witwe des Schweizer Pianisten ungarischer Herkunft, Géza Anda (1921-1976), mir gegenüber 2004 vom damaligen Hoteldirektor als „Mäzenin des Hotels“ tituliert wurde. Nebenbei bemerkt: Früher besass die Familie Bührle gar fünf Hotels. Nebenbei bemerkt leitete Hortense Anda-Bührle die Abkehr des Bührle-Konzerns vom damals verlustreichen Rüstungsgeschäft ein. Laut Tagesanzeiger soll 1990 ihre Forderung an das neue Management gewesen sein: „Schuhe statt Kanonen.“

Im Restaurant des Hotels, La Rôtisserie, war der Schreibende übrigens nur einmal zu Gast, nämlich am Muttertag 2004 zusammen mit seiner Mutter, die ihre Rösti und das Züri-Geschnetzelte sehr genoss. La Rôtisserie bot keine Sterne-, sondern gutbürgerliche Küche. Der Schreibende erinnert sich noch an vegetarische Teigwaren mit Artischocken, ein ausgezeichnetes Storchen-Schokoladenmousse sowie an ein Kiwi- sowie ein Mango-Passionsfrucht-Sorbet. Seit der Renovierung und Neueröffnung am 20. Februar 2017 ist der aus Bordeaux stammende Cyrille Anzian Küchenchef in der Rôtisserie. Bei ihm hat der Schreibende allerdings noch nicht gegessen. Er wird vom Spitzenkoch André Jaeger beraten.

Der Hotel Storchen Zürich ist eines der ganz wenigen Hotels – spontan kommt mir sonst nur das Manoir du Dragon im belgischen Knokke in den Sinn -, das elektrisch verstellbare Embru-Betten mit hervorragenden Dorma-Matratzen für einen erholsamen Schlaf bietet.

Mit Blick auf die Limmat und das Grossmünster bzw. die Kirche St. Peter ist das Hotel Storchen Zürich der ideale Ausgangspunkt zur Erkundung der Zürcher Altstadt. In der hinter dem Hotel verlaufenden Storchengasse laden allerlei Boutiquen kaufkräftige Kundschaft zum Einkaufen ein. Wer dem Euro nicht mehr traut und Geld auf Schweizer Banken deponieren möchte, ist zu Fuss in fünf Minuten am Paradeplatz bzw. in der Bahnhofstrasse. Alle drei Jahre findet vor dem Hotel das sogenannte Schifferstechen statt, das Massen an Zuschauern anlockt.

Nach einer sechseinhalbwöchigen mise-à jour erhielt der Storchen Zürich 2017 die Fünf-Sterne-Klassifizierung. Architekt Patric Meier leistete für Hoteldirektor Jörg Arnold ganze Arbeit mit seiner schnellen Renovierung von Zürich ältestem Hotel. Für einen zweistelligen Millionenbetrag wurde das Haus von der Lobby über die Bar bis zu den Zimmern modernisiert und dem Zeitgeschmack angepasst. 35 der 66 Zimmer und Suiten erstrahlen bereits im neuen Look. Dabei wurden bewusst keine Hölzer aus tropischen oder borealen Primärwäldern verwendet. Alle Bodenbeläge, Tapeten und Gartenmöbel sind PVV-frei. Der Nachhaltigkeit wird auch in der Kulinarik mit marktfrischen, saisonalen Produkten aus der Region nachgelebt.

Auf Grund seiner Lage, Geschichte und seines Service ist das Hotel Storchen Zürich allen Besuchern der Limmatstadt zu empfehlen. Es war lange ein Vier-Sterne-Haus mit dem Service eines guten Fünf-Sterne-Hotels, weshalb es auf viele treue Stammgäste zählen kann. Gruppen steigen hier keine ab. Die 73 Zimmer und Suiten garantieren individuelle Betreuung. Nun hat es dank der Renovierung endlich die Fünf Sterne, die es verdient.

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Aussenansicht des Hotels Storchen in Zürich. Photo Copyright © Storchen Zürich.

Artikel vom 15. August 2017 um 16:02 Schweizer Zeit.