Kevin Kühnert oder wie versenke ich die SPD?

Mai 02, 2019 at 16:32 1754

Mass und Mitte gehen (nicht nur in Deutschland) immer mehr verloren. Nicht nur auf der Rechten, auch auf der Linken trumpfen weltweit Visionäre wie Jeremy Corbyn, Pablo Iglesias, Bernie Sanders und ein – zum Glück – (noch) ganz kleines Licht, Kevin Kühnert, mit grossartigen, revolutionären Ideen auf.

Leider hat der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert nicht, wie Johannes Kahrs, der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises der SPD vermutet, illegale Drogen geraucht (Kahrs über Kühnert: „Was hat der geraucht? Legal kann es nicht gewesen sein“), als er Der Zeit seine Vorstellung des Sozialismus erklärte.

Kevin Kühnert träumt noch immer von der Überwindung des Kapitalismus. Grosse Firmen wie BMW möchte der Juso-Vorsitzende kollektivieren, und jeder dürfe nur noch die von ihm selbst genutzte Wohnung besitzen dürfen.

Kevin Kühnert sagte der Wochenzeitschrift aus Hamburg: „Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW ’staatlicher Automobilbetrieb‘ steht oder ‚genossenschaftlicher Automobilbetrieb‘ oder ob das Kollektiv entscheidet, dass es BMW in dieser Form nicht mehr braucht.“ Für Kevin Kühnert ist entscheidend, dass die Verteilung der Profite demokratisch kontrolliert wird, was laut ihm ausschliesst, „dass es einen kapitalistischen Eigentümer dieses Betriebes gibt.“

Für Kevin Kühnert ist es kein legitimes Geschäftsmodell, „mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.“ Interessant. Bravo Kevin! Bald bist nicht nur Du allein zuhause. Die SPD steht bald ohne Wähler da.

Kevin Kühnert oder wie versenke ich die SPD? Doch der Kevin ist nicht allein am Werk. Nach dem peinlichen Zwischenspiel mit dem Kanzlerkandidaten aus Würselen wählte die SPD im April 2018 Andrea Nahles als Parteivorsitzende. Die Dame war einst selbst von 1995 bis 1999 Juso-Vorsitzende, kämpfte nicht nur gegen Kanzler Schröders Reformagenda (an der es in der Tat einiges zu kritisieren gab und gibt), sondern sah auf zu einem anderen Genie vor dem Herrn: Oskar Lafontaine. Dieser wiederum bezeichnete sie als „Gottesgeschenk an die SPD“. Nun sind die Wege Gottes als unergründlich bezeichnet worden. Doch vielleicht denkt der Herr im Himmel, die Zeit der SPD sei vorbei.

Die Grünen sind auf der Linken dabei, der SPD den Rang als bedeutendste Partei abzulaufen. Doch dort waltet seit Januar 2018 neben Annalena Baerbock ein gewisser Robert Habeck als Co-Bundesvorsitzender. Dieser hat sich in letzter Zeit wie andere auf der Linken mit der ebenso einfachen wie genialen Idee hervorgetan, „notfalls“ Enteignungen nicht auszuschliessen, um die Wohnungsnot zu bekämpfen.

Es braucht einen Wechsel. Mutti muss und ist bald weg. Noch eine Grosse Koalition würde Deutschland nicht gut tun. Eine Alternative wäre Schwarz-Grün. Doch mit Ideengebern wie Habeck sieht die Zukunft düster aus.

Hinzugefügt um 17:56: Die neue FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg twitterte: „Die #SPD muss dringend ihr Verhältnis zum #Eigentum klären und Herr #Kühnert das Godesberger Programm statt Karl #Marx lesen.“

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Kevin Kühnert am 6. März 2019 bei Maischberger. Foto Copyright © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons).

Artikel vom 2. Mai 2019 um 16:32 deutscher Zeit.