Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern mit seinen insgesamt 71 Mitgliedern hat heute, am 4. Juli 2017, die ehemalige Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig von der SPD mit den Stimmen von 40 der insgesamt 70 anwesenden Parlamentariern zur neuen Ministerpräsidentin gewählt.
Die Regierungskoalition von SPD und CDU kontrolliert zusammen 42 der 71 Sitze im Landtag. Ein Mitglied der Koalition fehlte laut dpa wegen Krankheit.
Die 43jährige Manuela Schwesig (*1974 in Frankfurt an der Oder) folgt auf den Sieger der Wahl vom September 2016, bei der die CDU in Mecklenburg-Vorpommern abgestraft worden war. Der 67jährige Erwin Sellering von der SPD teilte Ende Mai 2017 überraschend mit, dass er wegen einer Krebserkrankung von allen politischen Ämtern zurücktreten werde. Bei ihm war bei einer Routineuntersuchung überraschend ein Lymphdrüsen-Krebs diagnostiziert worden, dessen Behandlung keinen Aufschub erlaubte.
Manuela Schwesig setzte sich im internen Machtkampf früh gegen mögliche Rivalen wie den Finanzminister von Mecklenburg-Vorpommern, Mathias Brodkorb, sowie gegen den Energieminister von Mecklenburg Vorpommern, Christian Pegel, durch. Erwin Sellering hatte sich für Manuela Schwesig ausgesprochen, weshalb an der früheren Bundesfamilienministerin (Dezember 2013 bis Juni 2017) kein Weg vorbeiführte und es auch nicht wirklich zu einem Kampf um die Nachfolge kam.
Als Bundesministerin hat Manuel Schwesig die Frauenquote und das Elterngeld durchgebracht sowie die Kita-Versorgung ausgebaut.
Bereits am 2. Juli 2017 war die hübsche, sympathische, pragmatische, doch durchaus streitbare und vielen als kompetent eingeschätzte Manuela Schwesig von 81 der 89 SPD-Delegierten (91% der Stimmen) am Sonderparteitag in Linstow zur neuen Landesvorsitzenden der SPD in Mecklenburg-Vorpommern gewählt worden. Der wegen Krankheit alle Ämter niederlegende Erwin Sellering wurde zum Ehrenvorsitzenden der Landes-SPD ernannt.
Manuela Schwesig ist die jüngste Ministerpräsidentin aller 16 Bundesländer. Sie sagte, sie wolle der Linie von Erwin Sellering treu bleiben, die Wirtschaft stärken, für gut bezahlte Löhne eintreten, die Familien fördern, den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft stärken und sich für solide Finanzen einsetzen. Alle 8 Minister der Landesregierung sollen ihre Ämter behalten.
Manuela Schwesig ist eine Hoffnungsträgerin der SPD, der es an Führungspersönlichkeiten fehlt. Jetzt muss sie als Ministerpräsidentin liefern. Sollte sie Erfolg haben, könnte dies sie in einigen Jahren für höhere Ämter empfehlen.
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Manuela Schwesig auf dem SPD Bundesparteitag am 25. Juni 2017 in Dortmund. Photo Copyright: Olaf Kosinsky (kosinsky.eu). Licence: CC BY-SA 3.0-de
Artikel vom 4. Juli 2017 um 13:06. Zu unseren neuen WordPress-Seiten hinzugefügt am 15.11.2021.
